Vor 9.000 Jahren entdeckt - Heute elementar
Archäologische Funde von Olivenkernen haben gezeigt, dass wilde Oliven schon vor mindestens 9.000 Jahren gegessen wurden. Die Ernte der Früchte des Olivenbaumes (Ole europaea) begann vor 4.000 Jahren im Mittelmeerraum. Es gibt heute schätzungsweise über 1.000 verschieden Olivensorten und der Reifegrad bestimmt die Farbe.
Am Anfang ist jede Olive grün und ändert ihre Farbe von violett über braun bis hin zu Schwarz. Die zahlreichen Olivensorten unterscheiden sich in der Größe und im Geschmack. Rund 90 Prozent der Oliven werden zu Olivenöl verarbeitet. Lediglich 10 Prozent kommen bei uns als Speiseoliven auf den Tisch. 10 Millionen Hektar Olivenbäume schenken uns jedes Jahr etwa 16,5 Millionen Tonnen Oliven. Zu den größten Produzenten zählen Spanien, Italien, Griechenland, die Türkei und Marokko. Jedoch hat die Leidenschaft zur Olive mittlerweile nicht nur Kalifornien, Argentinien, Südafrika und Australien erreicht, sondern es gibt bereits Olivenöl aus der Steiermark in Österreich und aus Stommeln, in der Nähe von Köln.
Oliven in der Küche
Oliven sind ein Sinnbild für die gesunde mediterrane Küche. Sie zählen wie auch Olivenöl, Tomaten, Auberginen und Knoblauch zu den Grundelementen aller Landesküchen der Mittelmeerregion. Das Fruchtfleisch der unreifen grünen Oliven ist fester und sie überzeugen mit einem intensiven, ein wenig bitteren und scharfen Aroma. Dunkle Früchte sind hingegen reifer und schmecken weicher und milder.
Die bekanntesten Olivensorten
Manzanilla (Spanien)
Die Manzanilla-Olive ist die beliebteste Tafelolive überhaupt und wird nicht mehr nur in ihrem Ursprungsland Spanien, sondern auch in zahlreichen anderen internationalen Olivenanbaugebieten kultiviert. Der Name, kleiner Apfel (spanisch: Manzanilla), verweist auf die Form dieser Olivensorte. Manzanilla-Oliven werden sowohl grün als auch schwarz geerntet und dürfen auf keiner Tapasplatte fehlen.
Picual (Spanien)
Die Picual-Olive ist neben der Manzanilla wohl die wichtigste Olivensorte Spaniens. Sie wird schwarz geerntet und zu Olivenöl verarbeitet. Olivenöl aus andalusischen Picual-Oliven ist bekannt für seinen intensiven, fast pfeffrigen Geschmack. Da Öl aus dieser Olivensorte über besonders viele Anti-Oxidantien verfügt, ist es besonders lange haltbar.
Arbequina (Spanien)
Die Arbequina-Olive stammt aus Katalonien und ist kaum größer als eine Haselnuss. Sie verfügt jedoch über einen sehr intensiven Geschmack. Die Oliven werden grün geerntet und haben einen fruchtig-herben Geschmack. Öle aus dieser Olivensorte schmecken leicht nussig und enthalten wenig Säure.
Gordal (Spanien)
Die Gordal-Olive ist wegen ihrer Größe auch unter dem Namen Queen- oder Jumbo-Olive bekannt. Sie wird vorwiegend gegessen und hat ein mildes weiches Fruchtfleisch. Dank ihrer Größe kann die fleischige Frucht problemlos gefüllt werden. Die Jumbo-Olive wird inzwischen nicht mehr nur in Spanien, sondern auch in Kalifornien angebaut.
Coratina (Italien)
Coratina-Oliven stammen aus Apulien und werden fast ausschließlich für die Gewinnung von Olivenöl verwendet. Eine Olivensorte, die geerntet wird, wenn die Färbung von Grün zu Schwarz wechselt. Coratina-Ölbäume wachsen schnell und sind sehr anpassungsfähig, weswegen sich die Coratina-Olive auch außerhalb Italiens durchgesetzt hat. Das Öl dieser Olivensorte hat einen pfeffrigen Geschmack, der beim Kochen nicht so leicht verloren geht. Dank der vielen Polyphenole ist das Öl der Coratina-Olive lange haltbar.
Taggiasca (Italien)
Die kleine Taggiasca-Olive stammt aus Ligurien, wo sie auch heute noch das Alltagsleben der Menschen prägt. Die Farbe der Taggiasca reicht von beige bis dunkelbraun und sie ist mit ihrem milden Geschmack, der an Pinienkerne erinnert, der Geheimtipp vieler Oliven-Liebhaber. Auch das Öl der Olivensorte ist mild, jedoch mit einem erstaunlich würzigen Abgang.
Hinter diesem klangvollen Namen verbirgt sich eine sehr milde und weiche Olivenfrucht. Es handelt sich um eine Sorte, die aus der italienischen Region Toskana stammt. Die Farbe des Olivenöls ist grün mit goldenen Spiegelungen. Es verfügt über einen mittleren bis intensiven fruchtigen Geruch mit grasigen Nuancen und Gerüchen von Mandeln und weißen Früchten.
Kalamata (Griechenland)
Die bekannteste Olivensorte aus Griechenland heisst Kalamata. Die mandelförmigen Früchte sind mit einer etwas festeren Schale ausgestattet und rotbraun bis schwarz gefärbt. Kalamata-Oliven bestechen durch ihre Saftigkeit und die würzig-aromatische Note.
Konservolia (Griechenland)
80 Prozent der griechischen Oliven sind Konservolia-Oliven. Sie stammen aus Zentralgriechenland und können je nach Herkunftsregion noch den Zusatz Amphissis, Atalantis oder Stilidas haben. Diese Olivensorte wird in schwarzem Zustand geerntet und nicht entkernt. Sie hat festes Fruchtfleisch und eine relativ harte Schale.
Koroneiki (Griechenland)
Die Koroneiki-Olive ist die beliebteste Ölolive in Griechenland. Die kleine, würzige Olivensorte ist typisch für Kreta, wo sie auch zum Verzehr gereicht wird. Olivenöl aus dieser Olivensorte duftet stark und hat ein zartes Zitronen-Aroma: Es gilt als eines der besten Olivenöle weltweit.
Grecque (Frankreich)
Oliven à la Grecque stammen nicht, wie der Name vermuten lässt, aus Griechenland, sondern aus Südfrankreich und Nordafrika. Die kleine schwarze Olivensorte wird nach der Ernte mehrfach eingestochen, eingesalzen und trocken vergoren. Dadurch verlieren die Oliven Wasser und werden schrumpelig wie Trockenfrüchte. Ein toller Nebeneffekt ist das intensive Aroma der Olivensorte, das an getrocknete Weinbeeren erinnert.
Cailletier (Frankreich)
Diese Olivensorte stammt aus dem Gebiet Alpes-Maritimes und ist auch als Niçoise oder Nizza-Olive bekannt. Die Farbe der Cailletier changiert zwischen rötlich-braun und violett-schwarz. Besonders lecker ist das Öl der Cailletier-Olive, das von hoher Qualität ist und einen leichten Nussgeschmack aufweist. Die würzige Cailletier-Olive wird traditionell dem Salade niçoise und Tapenaden beigefügt.
Wenige Kohlenhydrate – gesunde Fette
Sowohl in grünen als auch in schwarzen Oliven sind nur sehr wenige Kohlenhydrate enthalten, was die öligen Früchtchen passend für die Low Carb Ernährung macht:
In 100 Gramm grünen Oliven sind es etwa 3 Gramm und in 100 Gramm schwarzen Oliven 5 Gramm Kohlenhydrate. Ein Grossteil dieser Kohlenhydratmenge (80 Prozent) besteht ausserdem aus Ballaststoffen.
Der Fettanteil hingegen liegt bei unreifen grünen Oliven bei etwa 14 Prozent und bei den reifen schwarzen bei 35 Prozent. Entsprechend unterschiedlich ist ihr Energie- und Kaloriengehalt. Das Fett der Olive besteht hauptsächlich aus den gesunden einfach ungesättigten Fettsäuren – der Ölsäure – und zwar zu gut 75 Prozent. Die Ölsäure kann nachweislich das schlechte LDL-Cholesterin senken und das gute HDL-Cholesterin erhöhen. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass durch die an Oliven und Olivenöl reiche mediterrane Kost Arteriosklerose, Bluthochdruck und Herzerkrankungen vorgebeugt werden kann.